Deponiebetrieb und Ablagerung

Die Anlage soll ein Gesamtabfallvolumen von ~ 400.000 m³ bzw. 640.000 t haben und somit über ca. 13 Jahre betrieben werden.

Die verantwortlichen Mitarbeiter, die auch künftig die beantragte Deponie betreiben und überwachen sollen, besitzen entsprechende Fachkundenachweise für Entsorgungsfach-betriebe und nach §4 DepV. Vorgesehen ist die Annahme von etwa 50.000 t Abfällen pro Jahr auf der Grundlage des beantragten Positivkatalogs und den gesetzlich geforderten Annahmekriterien.

Die Eignung des Standortes für eine Deponie ist eine notwendige Voraussetzung dafür, dass das Wohl der Allgemeinheit nach § 15 Absatz 2 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes durch die Deponie nicht beeinträchtigt wird. Der Standort ´Kiesgrube Luggendorf` kann diesbezüglich wie folgt beurteilt werden:

  1. Das Gebiet hat keine ungünstigen geologischen und hydrogeologischen Bedingungen und es kann ein permanenter Abstand der Oberkante der geologischen Barriere vom höchsten zu erwartenden freien Grundwasserspiegel von größer als 1 m sicher gewährleistetet werden.
  2. Der Standort liegt nicht in besonders geschützten oder schützenswerten Flächen, wie Trinkwasser- und Heilquellenschutzgebiete, Wasservorranggebiete, Wald- und Naturschutzgebiete, Biotopflächen.
  3. Zu sensiblen Gebieten wie z.B. zu Wohnbebauungen, Erholungsgebieten ist ein ausreichender Schutzabstand vorhanden.
  4. Es besteht keine Gefahr von Erdbeben, Überschwemmungen, Bodensenkungen, Erdfällen, Hangrutschen oder Lawinen auf dem Gelände.
  5. Die einfache Ableitbarkeit von gesammeltem Sickerwasser im freien Gefälle ist gegeben.
  6. Ein zusätzlicher Flächenverbrauch einer artfremden Nutzung (z.B. Landwirtschaft, Forstwirtschaft) wird nicht hervorgerufen.

Die neue Deponie ist für die Ablagerung von Abfällen nach Deponieklasse 1 vorgesehen.

Sie wird oberirdisch angelegt und es werden ausschließlich Abfälle deponiert, die die Zuordnungswerte nach Anhang 3 DepV für DK 1 einhalten. Die Deponie wird nach dem Stand der Technik errichtet.

 

Abdichtungssysteme – Basis und Oberfläche – beim Bau einer Deponie

Wegen der Deponiebaulichen Anforderungen (gem. DepV) an eine sichere Sickerwasser-ableitung und Oberflächenentwässerung ist der betroffene Tagebauabschnitt entsprechend zu profilieren und bei ³ 76 m NHN die Deponieaufstandsfläche herzustellen.
Die Deponieaufstandsfläche liegt damit mehr als 1 m über dem höchsten prognostizierten Grundwasserstand von 74 m NN.
Das Basisabdichtungssystem besteht aus einer Ausgleichsschicht, einer KDB mit darüber liegendem Schutzvlies und einer Kiesentwässerungsschicht mit Trennvliesauflage.
Das Sickerwasser wird nach den Empfehlungen der GDA E 2-14 in Dränagen mit Quer- und Längsgefälle aus der Deponie geleitet. Dort wird es über drei Sammelschächte gefasst und zum Sickerwasserspeicherbecken geführt.

Lage der geplanten Deponie im Tagebau / Lageplan
Standort der geplanten Deponie/Übersichtskarte

Die Deponiezufahrt erfolgt von Nordwesten aus über eine bereits vorhandene Zuwegung.

Der Einbau des Abfalls erfolgt in drei Verfüllabschnitten.

Zur Ablagerung wurden 70 Abfallarten aus 5 Herkunftsbereichen beantragt, davon i.W.

  • Boden und Steine
  • Bau- und Abbruchabfälle
  • Abfälle aus dem Abbau von Bodenschätzen (Bergbauabfälle)
  • Rost- und Kesselaschen sowie Schlacken (Verbrennungsabfälle)
  • stabilisierte und verfestigte Abfälle (aus der Abfallbehandlung).

Nach der Betriebszeit der Deponie wird die Deponieoberfläche abgedichtet und rekultiviert.
Durch Umsetzung der geplanten umfangreichen Rekultivierungs- und Ausgleichsmaß-nahmen werden die nicht vermeidbaren Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt weitestgehend kompensiert.
Die rekultivierte Deponie fügt sich hinsichtlich ihrer Form (Böschungsneigung) und der Dimensionierung (Endhöhe) sowie mit dem vorgesehenen Abschluss (Begrünung) sehr gut in die Landschaft ein.
Das Gelände steigt von ca. 76 m NHN im Nordwesten bis 101 m NHN im Südosten an. Die Einfahrt im Nordosten liegt bei etwa 90 m NHN. Der höchste Punkt in der näheren Umgebung liegt ca. 900 m südlich bei 125 m NHN. Die maximale Endhöhe der rekultivierten Deponie liegt bei 97,0 m NN.
Die Kiesgrube wird im Westen, im Süden und im Osten, also an drei Seiten vollständig von Wald umgeben. Da auch noch das Gelände von Norden nach Süden deutlich ansteigt, liegt die geplante Deponiekuppe hier weit unterhalb der umgebenden Baumwipfel. Aus diesen Richtungen sind demzufolge keinerlei Einblicke von außen auf die spätere Deponie gegeben.
Im Ergebnis kann festgestellt werden, dass der Deponiekörper durch die ihn umgebenden Wälder und Sichtschutzdämme bzw. -pflanzungen von außen so gut wie nicht eingesehen werden kann.

Powered by Logo