Gegenwärtige Situation
Der Kiessand-Tagebau Luggendorf befindet sich im Abschlussbetrieb kurz vor der Beendigung des Bergrechts. Durch die überwiegend positive Standortcharakteristik bezüglich einer abfallwirtschaftlichen Nachnutzung in Verbindung mit einem offensichtlichen regionalen Entsorgungsbedarf an Mineralabfällen entstand das Vorhaben zur Errichtung einer Mineralstoffdeponie nach dem Tagebauabschluss.
Wir beabsichtigen einen Teil der Kiesgrube für eine Mineralstoffdeponie gemäß Deponie-Klasse 1 nach Deponieverordnung (DepV) weiter zu nutzen.
Diese Deponie wäre dann die einzige Anlage für mineralische Abfälle im Landkreis Prignitz und im Umkreis von ca. 100 km.
Die neue Deponie soll im Restloch der still gelegten Kiesgrube angelegt werden, ohne das äußere Erscheinungsbild wesentlich zu ändern.
Der Standort liegt zentral im Landkreis Prignitz. Der Deponiebetrieb wird die Entsorgungswege in der Region erheblich verkürzen und Arbeitsplätze schaffen.
Mit der geplanten Deponie (Klasse I gem. DepV) auf dem Standort eines ausgekiesten Kiessandtagebaus kann eine wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Entsorgung bzw. Deponierung (zugelassener Abfallarten) erfolgen, ohne weitere ökologisch höherwertige Standorte erschließen bzw. in Anspruch nehmen zu müssen. Dies entspricht einer Schonung von freier Landschaft im Sinne der Eingriffsvermeidung. So werden durch das Vorhaben überwiegend bereits stark anthropogen überformte Bereiche (Bergbau – Abgrabung) genutzt, so dass eine erheblich nachteilige Beeinträchtigung des Schutzgutes Landschaft nicht zu befürchten ist.
Am Standort ist oberflächennah ein nur lokaler sowie saisonal wasserführender untergeordneter Grundwasserleiter in den verbliebenen weichsel- und saale- zeitlichen Kiessanden auf der Grundmoränenfläche ausgebildet (schwebendes Grundwasser). Die Fließrichtung ist entsprechend des Einfallens der Grundmoränenoberfläche nach Nordwesten gerichtet. Der höchste Grundwasserstand ist lokal bei ca. 74 m NHN zu erwarten.
Der geschützte Hauptgrundwasserleiter steht unter der Grundmoräne an. Die Grundwasserdruckhöhe liegt hier bei ca. 70 m NHN. Für diesen Grundwasserleiter ist ebenfalls eine nach Nordwesten gerichtete Grundwasserfließrichtung angegeben.
Im näheren Umfeld gibt es keine Oberflächengewässer. Als Vorfluter ist die ca. 1,5 km nördlich verlaufende ´Panke´ auf dem Höhenniveau von ca. 55 m NHN zu betrachten.
Derzeit befindet sich die tiefste Abbausohle des Tagebaus bei ~ 75 m NHN.
Der offene Teil der Kiesgrube ist ohne größeren Bewuchs und durch die bis vor kurzem noch aktive bergbauliche Tätigkeit geprägt (Kies und Sandoberflächen).
Auf den schon länger abgeschlossenen Flächen im Tagebaurandbereich erfolgten einerseits Ausgleichspflanzungen, wie im Nordwesten Wald (Kiefernschonung), bzw. hat sich größerer Ruderalbewuchs, wie im nordöstlichen Bereich der ehemaligen Absetzteiche sowie auf den umgebenden Sicht- und Lärmschutzwällen, vorwiegend mit einem Bewuchs von Kiefern, Birken, Weiden und Robinien eingestellt.
Am Standort befinden sich keinerlei Schutzgebiete. Das nächstgelegene Schutzgebiet liegt ca. 1,6 km entfernt.
Die nächste Wohnbebauung vom Betriebsgelände befindet sich nördlich in der Ortslage Luggendorf ca. 400m entfernt.